Aus der Familie der Korbblütler (Asteraceae)
Der Löwenzahn wächst als mehrjährige Staude und wird bis zu 40 cm hoch.
Er wächst bei uns fast überall. Die besten Sammelgebiete sind naturnahe, ungedüngte Standorte, wie Ränder von Feld- und lichten Waldwegen, der eigene Rasen, natürlich bewirtschaftete Wiesen.
Er mag gerne die Sonne, gedeiht aber auch im Halbschatten auf nährstoffreichen, leicht humosen Böden.
An schattigen und feuchten Standorten bildet die Pflanze sehr große Blätter und ihre Stängel können bis zu kniehoch werden.
Die Blätter des sind sehr vielgestaltig. Sie variieren von tief eingebuchtet bis nur leicht am Rand gezackt. Durch diese große Bandbreite der Blattgestaltung, sprechen manche auch von über 200 verschiedenen Löwenzahnarten.
Er besitzt eine tief in den Boden ragende, bis zu 25 cm lange Pfahlwurzel, welche den Löwenzahn auch Trockenperioden gut überstehen lässt und ihn mit tief in der Erde befindlichen Nährstoffen in Verbindung bringt. Das kommt auch den ihn umgebenden Pflanzen und dem Boden allgemein zugute.
Er überwintert mit einer grundständigen Blattrosette.
Die Blüte des Löwenzahns, die aus gelben Zungenblüten aufgebaut ist, erinnert an kleine Sonnen und sitzt auf einem hohlen Stängel, der wie die gesamte Pflanze einen weißen, milchigen Saft enthält. Dieser ist keinesfalls giftig, wie manchmal fälschlicherweise gesagt wird.
Wir alle kennen sicherlich die Pusteblumen, welche aus den nach der Befruchtung entstandenen Samen mit ihren Flugschirmchen bestehen. Diese werden vom Wind weit übers Land getragen, wodurch sich der Löwenzahn wunderbar ausbreiten kann.
Die Samen des Löwenzahns keimen dank ihrer Lebenskraft fast überall, selbst in Fugen und Mauerritzen.
In Größe und Gestalt zeigt der Löwenzahn eine erstaunliche Anpassungsfähigkeit an Standort und Umweltbedingungen.
Auch der Löwenzahn ist eine altbewährte Heilpflanze. Der Name officinalis deutet darauf hin.
Er kann in seiner Wirkung mit dem Ginseng verglichen werden, der in seiner asiatischen Heimat als Stärkungs- und Allheilmittel gilt.
Besonders hervorzuheben sind die im Löwenzahn enthaltenen Bitterstoffe. Diese sind in der ganzen Pflanze, aber vor allem im Blütenstiel und in der Wurzel enthalten. Sie wirken auf das Leber- und Gallensystem und unterstützen die Entgiftung und Entwässerung des Körpers.
Da wir in einer Bitterstoffmangel-Zeit leben (diese wurden systematisch aus unseren Lebensmitteln herausgezüchtet), ist diese Eigenschaft besonders wertvoll.
Der Löwenzahn zeichnet sich auch durch einen hohen Gehalt an Kalium aus, was ebenfalls die entwässernde Wirkung unterstützt.
Des Weiteren ist der Inulin-Gehalt (vor allem im Spätherbst in der Wurzel) hervorzuheben. Dieser beeinflusst die Darmflora positiv.
Weitere Inhaltsstoffe sind die Vitamine C, D, B-Vitamine, sowie Kalzium, Magnesium, Zink. Löwenzahn hat dreimal soviel Eisen wie Spinat. Kumarine, Flavonoide, Phosphor, Schleimstoffe - all dies zeichnet den Löwenzahn als wichtige Nährstoffquelle aus, wobei diese Auflistung nur einen Teil der enthaltenen Inhaltsstoffe darstellt.
Der Löwenzahn bietet wirksame Hilfe zur Selbsthilfe und eignet sich hervorragend für eine stärkende Frühjahrskur.
Tipp von Dr. Markus Strauß
Die 13 - Tage - Blütenstielkur:
„Die hohlen Blütenstiele sind besonders reich an Bitterstoffen und eignen sich daher hervorragend zur Aktivierung von Leber, Galle und Bauchspeicheldrüse.“
Tag 1: 1 Stiel Tag 2: 2 Stiele Tag 3: 4 Stiele Tag 4: 6 Stiele u.s.w. bis Tag 7 mit zwölf Stielen.
Dann rückwärts von Tag 8 an mit zehn Stielen, Tag 9 mit acht Stielen bis Tag 13 wieder mit einem Stiel. Dazu soll ausreichend (2 Liter Wasser am Tag) getrunken werden. So werden die gelösten Gifte besser ausgeschieden.
Allein durch den bitteren Geschmack (seitlich an der Zunge wahrgenommen) geschieht Bemerkenswertes im Organismus. Der gesamte Verdauungsapparat wird angeregt und Speichel und Verdauungssäfte beginnen zu fließen. Leber, Galle, Milz, Bauchspeicheldrüse und die Nieren werden aktiviert.
Allein im deutschsprachigen Raum hat der Löwenzahn über fünfhundert verschiedene Namen.
Hier einige davon:
Ankeblume, Augenblume, Laternenblume, Pusteblume, Kuhblume, Saublume, Seichblume …
Der Löwenzahn bietet neben seiner Heilwirkung auch zahlreiche Verwendungsmöglichkeiten in der Küche:
Blätter:
Als Salat, als Zutat in Frischpflanzensäften, getrocknet als Tee und gedünstet als Gemüse, als Kräutersalz
Knospen:
Als „Kapern“ eingelegt in Salzlake, gedünstet als Gemüse
Blüten:
Löwenzahnblüten - „Honig“, Löwenzahnblütensirup, gelbes Löwenzahnblütensalz, gedünstet als Gemüse
Wurzel:
Gedünstet als Beimischung mit anderen Wurzelgemüsen, getrocknet und geröstet als Kaffee-Ersatz, in Teemischungen
Löwenzahnblüten-Gelee
Dazu ca. 200g Löwenzahnblüten mit einem Liter frischem Wasser fünf Minuten kochen und zugedeckt mind. 12 Stunden ziehen lassen. Dann den Saft abseihen und 750 ml davon abmessen.
Mit 500g Rohrohrzucker, der entsprechenden Menge Apfelpektin und dem Saft einer Biozitrone zum Kochen bringen und mind. 3 Minuten sprudelnd kochen lassen.
Dann Gelierprobe machen. Ist die gewünschte Konsistenz erreicht, das noch heiße Gelee in sterile Schraubdeckelgläser abfüllen und sofort verschließen.
Zu den Sammelzeiten:
Junge Blattrosetten: Feb. Bis März
Knospen: März bis Apr.
Blüten und Stiele: April bis Mai
Blätter: März bis Okt.
Wurzeln: Okt. bis Feb.
Freuen wir uns über diese vielseitige essbare Wildpflanze und auf gehts zum fröhlichen Löwenzahnsammeln!
Commentaires