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Die Knoblauchsrauke (Alliaria petiolata)

Aktualisiert: 20. Jan.

aus der Familie der Kreuzblütengewächse


Im Winter sind es nur wenige, nierenförmige Blätter, die nah am Boden als Rosette stehen, die uns auf die sehr geschätzte Knoblauchsrauke hinweisen. Die Blattgröße kann stark variieren (1 bis 10 cm), doch der Blattrand ist immer buchtig gewellt, im Unterschied zu den Blättern der Gundelrebe, welche einen gekerbten Blattrand haben. Das Blatt ist frisch grün und erstaunlich zart.

Kleingeschnitten eine wunderbare Zutat im winterlichen wilden Salat.


Besonders interessant ist in den Wintermonaten allerdings die Wurzel der Knoblauchsrauke. An Stellen, an denen sie häufig vorkommt dürfen wir diese auch guten Gewissens ausgraben und treffen auf eine weiße, mitunter recht dicke Pfahlwurzel. Ihr Geschmack ist dem Meerrettich sehr ähnlich und verfeinert klein geschnitten unser Salatdressing.


Wir können die gesäuberte Wurzel aber auch für eine "Meerrettich"-Soße verwenden.


Entlang von Waldwegen in Misch- und Laubwäldern sowie auf kleinen Lichtungen im Wald ist die Knoblauchsrauke oft in Massenbeständen anzutreffen. Auch im Halbschatten von Bäumen und Hecken, am liebsten auf eher feuchtem und humusreichem Grund wächst sie auch in etwas verwilderten Gärten und Parkanlagen wild.

Die Pflanze bevorzugt eher feuchte und vor allem nährstoffreiche Standorte. Sie kann einzeln vorkommen, doch typisch ist das Auftreten in lokalen Massenbeständen von einigen Dutzend und manchmal hunderten Pflanzen entlang eines Abschnittes am Waldweg oder einer Hecke.


Die Pflanze wächst im Frühjahr dann stark aufrecht und wird bis zu einem Meter hoch. Die Größe der Blätter nimmt vom Boden zur Triebspitze hin ab. Die Blätter nahe am Boden sind rund und nierenförmig geformt, während die Blätter zur Triebspitze hin eine dreieckige Grundform annehmen und eine eindeutige Spitze besitzen. Allen Blättern gemeinsam sind die hellgrüne, frühlingshaft frische Färbung und der buchtig gewellte Blattrand.




Ein Pesto aus diesen Blättern ist ein absoluter Genuss!!!


Auch ein Würzöl lässt sich ganz einfach aus der Knoblauchsrauke herstellen:

Junge Triebspitzen, auch mit Blüten, in eine saubere Flasche stecken, Flasche mit Öl (Olivenöl passt am besten) befüllen und verschließen. Darauf achten, dass kein Pflanzenteil aus dem Öl heraus ragt. Nach 3-4 Wochen Ziehzeit ist das Öl aromatisiert, die Triebspitzen kann man aber getrost in der Flasche belassen. In gleicher Weise können auch Essige aromatisiert werden.



Beim Zerreiben riechen die Blätter stark würzig. Die weißen Blüten der Knoblauchsrauke sind klein, nur etwa 5 mm groß und stehen in Trauben angeordnet an den Triebspitzen. Die einzelne Blüte besteht, typisch für die Kreuzblütler, aus vier Kronblättern, welche zusammen ein Kreuz abbilden.



Aus diesen Blüten entstehen dann die schotigen Samenstände der Knoblauchsrauke und auch diese können wir in unserer wilden Küche verwenden - die Koblauchsrauke ist also ein kulinarischer "Allrounder".


Noch grün lassen sich die kleinen Samen getrocknet als eine Art Knoblauch-Pfeffer einsetzen und die reifen, schwarzen Samen im frühen Herbst können wir zusammen mit etwas Essig zu einer Art sehr würzigem Knoblauch-Senf vermörsern, der dann wunderbar in der nahenden kalten Jahreszeit als gesunde, scharfe Zutat (Senfölglycoside) im Salatdressing eingesetzt werden kann.


Die Knoblauchsrauke enthält Saponine, ätherisches Öl und Senfölglykoside. Sie ist zudem reich an Vitaminen, vor allem an Vitamin A und C sowie an Mineralien.

In der Volksmedizin wird die Knoblauchsrauke wegen ihrer antibakteriellen und generell keimtötenden Wirkung geschätzt.


Ferner nutzt man einen Absud der Pflanze zum Gurgeln bei Erkrankungen der Atemwege und bei Asthma, und schätzt zudem die harntreibende, blutreinigende und allgemein die Verdauung anregende Wirkung.


Also auch die Knoblauchsrauke macht staunen ob ihrer Vielfalt an kulinarischen, als auch gesundheitsfördernden Qualitäten.


WIEDER-ENTDECKEN WIR SIE !



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